Kaum ein Bischof der jüngsten Vergangenheit in der Kirchengeschichte Deutschlands ist so bekannt wie der Mainzer Bischof Wilhelm Emanuel von Ketteler (1811-1877). Nicht zuletzt wegen seines sozialen Engagements, das letztlich in die erste Sozialenzyklika rerum novarum von P. Leo XIII (1891) mündete, war von Ketteler schon zeitlebens ein gefragter Mann. Auch auf der politischen Bühne konnte er sein Wort machen, war er doch sogar Mitglied der Nationalversammlung in der Paulskirche und Mitbegründer der Zentrumspartei.
Um diese Erinnerung wachzuhalten, hatte sich Hermann Ueter, Mitglied in der KAB St. Pius, vor fast 40 Jahren dafür eingesetzt, dass eine Stele mit einer in Bronze gegossenen Büste von Kettelers angefertigt und vor der Wiedenbrücker Hauptschule aufgestellt werden konnte.
Und nun hatte sich – anlässlich des 140. Todestages von Kettelers – der KAB Stadtverband Wiederbrück dafür stark gemacht, dass diese Stele einen neuen, würdevollen Standort bekam. Im Rahmen einer Messfeier segnete KAB Präses Pfarrer Rüdiger Rasche die Erinnerungsstätte, die sich nun in der St. Pius-Kirche in Wiedenbrück befindet. Zahlreiche Kirchenbesucher und KAB-Mitglieder mit ihren Fahnenabordnungen nahmen daran teil.
Passen dazu dieses Zitat von Wilhelm Emanuel von Ketteler: „Wollen wir die Zeit erkennen, so müssen wir die soziale Frage zu ergründen suchen. Wer sie begreift, erkennt die Gegenwart, wer sie nicht begreift, dem ist die Gegenwart und Zukunft ein Rätsel“.
Deshalb will die KAB heute und auch in Zukunft immer wieder den brennenden sozialen Fragen der Gegenwart auf den Grund gehen, ganz im Sinne ihres Gründerbischofs. - bursch