Gut besuchte Vortragsveranstaltung der KAB in der Theologischen Fakultät Paderborn
Am Mittwochabend diskutierten rund vierzig Teilnehmer über die deutliche Kritik von Papst Franziskus am Wirtschaftssystem. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) hatte ins Auditorium Maximum der Theologischen Fakultät eingeladen. „Diese Wirtschaft tötet“! Dieses „System ist terroristisch“! Papst Franziskus hat es nicht an deutlichen Worten fehlen lassen, wenn er das herrschende kapitalistische Wirtschaftssystem verurteilt. Denn in diesem System ist nicht der Mensch sondern die Profitmaximierung oberstes Prinzip. Die Folgen sind unermesslicher Reichtum Weniger auf der einen Seite und immer mehr Armut, Hunger und Elend auf der anderen sowie Ausbeutung und Zerstörung von Natur und Umwelt. Dr. Michael Schäfers (Köln), Grundsatzreferent der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) und ein profunder Kenner und Vertreter der Katholischen Soziallehre, hat aufgezeigt, dass nicht erst Papst Franziskus Marktwirtschaft und Kapitalismus radikal kritisiert, sondern dass diese Kritik eine lange Tradition in den Lehrschreiben der Päpste hat. Papst Franziskus habe allerdings diese Marktwirtschafts- und Kapitalismuskritik „prophetisch zugespitzt“. In seiner jüngsten Enzyklika „Fratelli tutti“ von 2020 setzt der Papst diese Kritik ebenso vehement fort.
Dem Vortrag schloss sich eine rege Aussprache über die Auswirkungen des Kapitalismus für Mensch und Umwelt (besonders Klimawandel) und über die Frage nach Möglichkeiten der Überwindung dieses Wirtschaftssystems an.
Foto: Dr. Michael Schäfers (rechts). Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Ansgar Moenikes, Theologische Fakultät Paderborn.